Warum überhaupt Kompostieren?
Klar, Sie könnten es sich einfach machen und das Häckslerschnittgut einfach auf den Müll werfen. Langfristig wäre das aber eine Lösung zu Ihrem Nachteil! Mit einem ordentlichen Kompost können Sie Ihren Garten kräftig auf Touren bringen – und mit Ihrem eigenen Komposthaufen sparen Sie sich dazu den kostenpflichtigen Dünger.
Außerdem tragen Sie aktiv zur Erhaltung unserer Umwelt bei – eine glänzende Win-win-Situation, die Sie ohne viel Mühe ausnutzen können. Betrachten Sie das Grüngut, das bei der Pflege Ihres Gartens anfällt, als wertvolle Ressource, die durch das Häckseln und anschließende Kompostieren nutzbar gemacht werden kann. Sie schürfen also grünes Gold aus der Erde – und auf einen derartigen Reichtum möchten Sie doch nicht leichtfertig verzichten!
Kompostieren leicht gemacht
Falls Sie der Aufwand beim Kompostieren schreckt, dürfen wir Sie beruhigen: So schwer ist das gar nicht, und eigentlich auch keine große Mühe. Im Gegenteil: Sie sparen sich eine Menge Zeit, Geld und Arbeit durch das Kompostieren, denn Abtransport und Entsorgung des Grünguts entfallen – Sie können das Häckselschnittgut direkt vor Ort entsorgen, nämlich auf Ihrem eigens angelegten Komposthaufen.
Auf den werfen Sie einfach alles, was Ihr Häcksler an Schnittgut produziert. Sollten Sie noch keinen Komposthaufen besitzen, schichten Sie die Kompostmasse einfach auf dem offenen Boden, eventuell kann eine Begrenzung aus Holz oder Steinen sinnvoll sein – zur Not können Sie auch eine alte, nicht mehr gebrauchte Mülltonne zweckentfremden.
Der Verrottungsprozess ist ein natürlicher Vorgang und benötigt entsprechend Zeit; um ihn zu beschleunigen, können Sie Asche oder Kalk zugeben. Streuen Sie den Zusatzstoff einfach dünn über jede neue Schicht, die Sie Ihrem Komposthaufen hinzufügen – und sorgen Sie unbedingt dafür, dass der Haufen nicht austrocknet!
Wählen Sie also für die Einrichtung Ihres Komposthaufens einen schattigen Platz und bedecken Sie den Haufen gegebenenfalls mit einer Folie oder Plane. Grundsätzlich sind ein ausgewogenes Klima und viel Luftfeuchtigkeithilfreich für eine schnelle Zersetzung.
Rohkompost und Reifekompost
Herkömmliches Kompostieren braucht allen unterstützenden Maßnahmen zum Trotz seine Zeit: 3 bis 5 Monate müssen Sie warten, bis Sie erste Ergebnisse erhalten. Der sogenannte Rohkompost ist allerdings nur begrenzt nutzbar – zum Beispiel zum Mulchen. Dafür muss das Häckselgut nicht vollständig verrottet, sondern lediglich streufähig sein. Mulch ist ein hervorragender Dünger und kann den Ertrag Ihrer Obst- und Gemüsegärten deutlich steigern.
Achten Sie nur darauf, dass der Mulch nicht zu dick aufgetragen wird, da dies die Bodenatmung beeinträchtigen kann – 5 bis 10 Zentimeter sollten ausreichen. Mulch ist die ideale Schutzschicht für Ihren Boden und bewahrt diesen vor der Austrocknung. Dazu bietet er viel Lebensraum für die nützlichen Regenwürmer.
Für einen richtigen Reifekompost müssen Sie ungefähr 1 bis 3 Jahre rechnen. Das Warten lohnt sich, denn dieser Kompost kann ganz ausgezeichnet zur Verbesserung des Bodens oder einfach zum Düngen eingesetzt werden. Das verrottete Häckselschnittgut wird sozusagen als neue Erde wieder in Ihrem Garten ausgebracht. Auf natürliche Weise lässt sich dieser Prozess beschleunigen, indem Sie alle paar Monate Ihren Kompost umschichten.
Diese kleine Anstrengung wirkt wahre Wunder bei Reife und Verrottung und verschafft Ihnen viel schneller als gedacht fruchtbare Erde für Ihren Garten. Im Gegensatz zum Rohkompost wird der feinkrümelige Reifekompost nicht einfach als Schicht auf die Beete aufgetragen, sondern richtiggehend in die Erde eingepflügt.
Für Ungeduldige: Schnellkompost
Zwar erfordert es nur wenig handwerkliches Geschick, Ihren eigenen Kompostbehälter zu bauen, mit einem professionellen Produkt, das Sie im Handel erwerben können, lässt sich der Prozess allerdings deutlich beschleunigen. Ein industriell gefertigter Schnellkomposter braucht nur etwa 6 bis 8 Wochen, um aus Ihrem Häckselschnittgut einen nährstoffreichen Kompost zu destillieren.
Ob Ihnen der Geschwindigkeitsvorteil die Anschaffungskosten wert sind, hängt nicht zuletzt von Ihrem persönlichen Bedarf an Kompostierung ab.
Unter Umständen kann ein Schnellkomposter eine sinnvolle Ergänzung zu Ihrem Häcksler sein.
Wozu eigentlich vorher häckseln?
Die Frage drängt sich auf: Wenn ich meine Grüngut ohnehin kompostiere, muss ich es dann überhaupt häckseln? Kann ich es nicht gleich auf den Komposthaufen werfen? Theoretisch ginge das schon, in der Praxis ist es allerdings wenig empfehlenswert. Da wäre zunächst der Platzvorteil, den Sie durch das Häckseln Ihres Grüngutes erzielen.
Der zweite, fast noch wichtigere Grund, ist weniger offensichtlich: Gehäckseltes Grüngut verrottet schneller, Sie müssen nicht so lange auf Ihren benötigten Dünger warten. Der durch das Kompostieren erzielte Zeitgewinn ist dabei nicht zu unterschätzen und kann – abhängig von Feuchtigkeit und Untergrund – mehrere Jahre betragen!
Die vergleichsweise geringe Mühe des Häckselns zahlt sich also aus – und die Anschaffung eines ordentlichen Häckslers amortisiert sich schnell.
Ein Komposthaufen ist kein Mülleimer
Wenn man erst einmal auf den Geschmack gekommen ist, neigt man dazu, alle möglichen Abfälle zu kompostieren. Davon müssen wir aber dringend abraten! Herkömmliche Abfälle haben auf einem Komposthaufen nichts zu suchen. Verpackungsmaterial, Metall, Textilien, Fleischabfälle, Glas, alle Arten an Kunststoff und vor allem auch Fäkalien sollten Sie stattdessen über die dafür vorgesehenen Kanälen entsorgen. Überhaupt: Denken Sie von Ihrer Kompostmasse nicht als Abfall – Ihre Blätter, Zweige, Gräser und Äste sind lebendiges, wertvolles Grüngut und keine nutzlosen Abfälle.